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15.10.2012

Spiel 2012 - Eine Einkaufsliste

In dieser Woche findet erneut die wichtigste Publikumsmesse des Hobbies statt: Die Internationalen Spieletage 2012 in Essen. Ich selbst werde wie auch in den vergangenen Jahren fleissig an Stand 6-100 von Pegasus Spiele etliche Neuheiten erklären; und auch für Fragen zur Produktpalette von Steve Jackson Games stehe ich dort zur Verfügung.

Nach eifrigem Studium der Listen der Spielbox und auf BoardGameGeek plane ich natürlich auch diverse Neuanschaffungen - den Grossteil stellen zwar die Brettspiele dar, aber ich hoffe auch auf ein paar interessante Indie-Rollenspiele.
Das Pflichtprogramm

Bei einigen Verlagen finde ich eigentlich in jedem Jahr etwas, und auch 2012 macht da wohl keine Ausnahme.
  • Village von Eggert Spiele/Pegasus (5-02): Frisch zum Kennerspiel des Jahres gekürt, macht es auch wirklich einen guten Eindruck. Ausserdem wollen die Supportpunkte für die Standarbeit ja direkt wieder ausgegeben werden.
  • Santiago de Cuba von Eggert Spiele/Pegasus (12-01): Nicht mehr ganz taufrisch, aber mir gefallen das übersichtliche Format und der geradlinige Spielverlaufs mit Beschränkung auf nur 7 Runden.
  • Eminent Domain von Pegasus (6-100): Race for the Galaxy als Deckbuilding-Game mit kurzer Spieldauer.
  • Funkenschlag Nordeuropa und UK/Irland von 2F-Spiele (11-63): Wieder einmal eine neue Karte zu meinem Lieblingsspiel und sogar mit neuen, speziell für die Regionen entworfenen Kraftwerkskarten.
  • Shark Attacks von Sphinx Spiele (9-31): Auch in diesem Jahr wird Henning Poehls Schwarze Reihe von Spielen mit makabren Themen in Form eines kleinen Würfelspiels über sonnenhungrige Badegäste und blutige Haiattacken fortgesetzt
  • Spiele Entwickeln 2012, u.a. bei Sphinx Spiele: Die Dokumentation der Weilburger Spieleautorentagung ist jedes Jahr eine meiner Pflichtlektüren.
  • Die Dunkle Prophezeiung von Adlung (11-33): Die kleinen günstigen Kartenspiele von Adlung haben schon immer genau meinen Geschmack getroffen, so auch die Erweiterung für das grafisch sehr ansprechende Die Kutschfahrt zur Teufelsburg.
  • Love Letter von Alderac Entertainment (5-44+47): Ein Bluffspiel, das nur aus 16 Karten besteht?! Solche kompakten Produkte liebe ich!
Fast sichere Anschaffungen
Nach dem Pflichtprogramm gibt es noch andere Neuheiten, auf die ich aber noch einen Blick werfen möchte, bevor ich mich endgültig für einen Kauf entscheide. Einige werden wohl auch früher oder später ihren Weg in meine Sammlung finden, aber ob dies schon auf der Messe der Fall sein wird, ist eben eine Frage des ersten Eindrucks und meines Budgets.
  • Rattus Cartus von White Goblin Games (5-01): Ich mochte bereits das Brettspiel, und die Kartenvariante macht nach der Regellektüre einen guten Eindruck, auch wenn sie sich ganz anders spielt.
  • Schatten über Camelot - Das Kartenspiel von Asmodee (12-07) und Days of Wonder (12-68): Eine weitere Kartenvariante. Interessant ist die Idee, dass man sich die Werte bereits verdeckt ausgespielter Karten merken muss, um zum richtigen Zeitpunkt die Lösung der Missionskarten auszurufen. Die kurze Spieldauer finde ich ebenfalls ansprechend.
  • Festival Season von Czech Games Edition (4-310): Eine Erweiterung für Dungeon Lords, das ich immer noch für in gutes Spiel halte, obwohl dessen hochkomplexes Kampfsystem gegen die Helden-NSCs meine Gruppe etwas überfordert hat.
  • The Convoy und Winter von Portal Publishing (4-316): Zwei Kartenspiele in der Welt von Neuroshima Hex. Ersteres reizt mich, weil der Überfall auf einen Versorgungsconvoy ein asymetrisches Design ist, letzteres spricht als Erweiterung 51st State den Komplettisten in mir an.
  • Die Ruhm für Rom Erweiterung von Lookout Games (9-40): Erweiterung. Komplettist. Siehe oben.
  • Magnum Sal: Muria von Gry Leonardo: Und wieder eine Erweiterung, diesmal für ein Spiel über den Salzabbau in einem polnischen Bergwerk. Wie es allerdings aussieht, wird der Verlag nicht auf der Messe mit einem Stand vertreten sein.
Ferner liefen
Und dann gibt es noch die Neuheiten, auf die ich zwar im Vorfeld einen näheren Blick geworfen habe, bei denen eine Anschaffung aber sehr fraglich ist.
 
  • Fundstücke von 2F-Spiele: Die Wiederauflage eines älteren Spiels von Friedemann Friese. Ich mag den Autor, das Thema um Sperrmüllsammler ist spassig, und auch Preis und Größe sind reizvoll, aber der Bietmechanismus haut mich dann doch noch nicht so sehr vom Hocker.
  • Big Badaboom von Gigantoscop (4-400): Auch dies ist die Neuauflage eines älteren Spiels, bei dem Goblins für ihren Herrn und Meister fantastische Bomben entschärfen müssen. Die Erstversion besitze ich allerdings schon, und die neuen Bonuskarten sind zwar nett, aber spätestens die unhandliche Verpackung in Form einer kleinen Bombe schreckt mich ab.
  • Oh no... Invasion!!! von Fable Smith (4-413): Ein nettes kooperatives Kartenspiel zu einem fairen Preis, bei dem tapfere Weltraumsoldaten die einfallenden Aliens abwehren sollen. Allerdings benötigt man mindestens 3 Spieler, und andere Neuerscheinungen sehen halt interessanter aus...
  • The Doge Ship von Giochix.it (5-95): Hier hat mich eher das Thema zu einem näheren Blick bewogen - Handwerker bauen in der venezianischen Werft Arsenale das goldene Schiff des Dogen. Das Arsenal möchte ich schon seit Jahren in einem Spiel umsetzen; und so bin ich schlicht beruhigt, dass The Doge Ship als geradliniges Aufbeispiel nichts mit meinen Ideen zu tun hat.
  • Geile Idee von Heidelberger (9-108/10-01): Eine deutsche Neuauflage von The Big Idea von Cheapass Games. Ich bin halt Fan von fast allem, was James Earnest geschrieben hat - aber The Big Idea zählt auch nicht zu seinen besten Spielen.
  • Soluna von Steffen-Spiele (11-50): Ein abstraktes Holzspiel, bei dem Türmchen nach passenden Symbolen gestapelt werden. Sieht schon nett aus, ist auch preiswert, aber dann für meinen Geschmack fast schon zu abstrakt...
  • Get Bit von Mayday Games (12-42): As Seen On Tabletop, und tatsächlich eines der wenigen Spiele in Wil Wheatons Serie, das ich zuvor noch nicht kannte und das auch noch einen netten Eindruck machte. Ob ich mir deshalb allerdings eine der etwa 100 für den Stand angekündigten Kopien holen möchte, ist halt fraglich.
  • Phantom von Ludonaute (5-59): Ein nettes Kartenspiel, in dem Geister die Bewohner eines Hauses erschrecken sollen. Der Verlag behauptet, es habe Elemente von Knizias Lost Cities, und das mag ich allerdings sehr...
  • Japanese Castle von RightGames LLC (4-412): Man baut ein Kartenhaus. Schöne Karten, nette Idee, aber leider habe ich zwei linke Hände...
  • Dice Game Rules Competition von Roskilde Festival (4-231): Das ist dann doch einen definitiven Blick Wert. Ein Satz spezieller Roskildewürfel wartet nur darauf, mit einem Spiel bedacht zu werden. Die Erläuterung auf der Homepage zeigt Potential, allerdings ist mir der orangene Würfel mit seinen sechs willkürlichen Symbolen fast schon zu durcheinander, um daraus ein homogenes Spiel zu machen.
Für den Nachwuchs
Meine Zwillinge sind inzwischen dreieinhalb und sollen schließlich behutsam ihren Weg in das Hobby finden. Allerdings ist das immer noch ein Alter, das leider nicht mit vielen Spielen bedacht wird. So verbleiben erstmal nur die folgenden, die einen Blick Wert sind.
  • Höchste Eisenbahn von Adlung (11-33):  Zum Adlungstand gehe ich ja eh (siehe oben), und dieses Spiel ist zwar ab 5, hat aber wohl auch vereinfachte Regeln ab 3 Jahren.
  • Auf die Weide, fertig, los! von Haba (11-14): Eine Memoryvariante zu einem günstigen Preis. Mal anschauen, mit Haba kann man für Kinder ja fast nichts falsch machen.
Zuguterletzt: Rollenspiele
Nachdem meine große Entdeckung im vorigen Jahr der Stand von Arkenstone Publishing gewesen ist, in deren unscheinbaren Regalen ein ungeheures Sortiment der wirklich obskursten Indie-Rollenspiele schlummerte, musste ich beim Studium der diesjärigen Ausstellerliste mit großem Bedauern feststellen, dass die Finnen in diesem Jahr nicht mehr die horrenden Kosten für einen Stand auf der Spiel aufbringen. Vielleicht habe ich aber Glück und werde, was die obskuren Sachen angeht, woanders fündig.
  • Wolsung Steam Pulp Fantasy von Kuznia Gier (4-121) im deutschen Vertrieb der Redaktion Phantastik (6-312): Auf die Welt von Wolsung wurde ich schon vor einigen Jahren durch das dazugehörige Brettspiel aufmerksam, und ein Gespräch mit einem der Polen am Stand, der mir netterweise die Schnupperregeln und ein passendes Kartendeck in die Hand drückte, machte Lust auf mehr. Wie es aussieht, orientiert sich Wolsung von den Regeln mit seinen Archetypen basierend auf dem gewünschten Spielschwerpunkt und Karteneinsatz stark an Savage Worlds, das ich eh schon sehr schätze.
  • Valley of Eternity: Albinopinguine und ihr Schicksal am Südpol. Allein das Thema macht es zu einem Muss.
  • Our Last Best Hope: Zum Nacherzählen gängiger Katastrophenfilme. Nettes Konzept.
  • Bacchanalia von Narrattiva (6-214): Ein günstiges narratives Kartenspiel von Paul Czege, dem Autoren von My Life With Master. Dieses Spiel werde ich mir wohl doch noch einmal sehr genau anschauen müssen, denn anscheinend sind die auf Würfel basierenden Regeln von My Life komplett auch Karten umgeschrieben worden.
  • Diverses von Ars Magica: Da habe ich meine Sammlung in letzter Zeit auch sträflich vernachlässigt. Gerade bei den Regionalbänden muss ich mal schauen, was so zu finden ist.

Natürlich ist mir bekannt, dass die oben genannten Bücher auch problemlos bei einschlägigen  Händlern im Netz zu beziehen sind, aber es ist eben etwas anderes, ein Buch erst einmal in Händen halten zu können und sich beim Blättern einen Eindruck davon zu machen.

Wirklich geniessen werde ich meine letztendlichen Anschaffungen aber wohl erst, wenn die Messe ihre Pforten geschlossen hat. Denn meine Einkaufswanderungen werden wohl vor dem Einlass stattfinden; und danach gibt es dann den Rest des Tages bis zum Wochende positiven Stress beim Erklären. Neugierige sind herzlich willkommen.

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