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31.10.2020

Blog-O-Quest 61: Zwischenbilanz Coronakrise

Wie so viele andere Blogger auch habe ich meine ganz eigenen Erfahrungen mit der seit dem Frühling andauernden Pandemie gemacht, nach denen die Blog-O-Quest im Oktober nun fragt.


  1. In der Summe bisher, war der Einfluss von Corona in Bezug auf Euer Hobby Rollenspiel negativ, irrelevant oder sogar positiv?
     
    Da meine Gruppe ja so wie ich fortgeschrittenen Alters und im Berufsleben eingespannt ist, kamen wir in der Altvorderenzeit vor der Pandemie auch nur etwa einmal im Monat zum Rollenspiel. Viel besser geworden ist das auch während der vergangenen Monate nicht, in der sich jeder von uns im Privaten einigeln musste. Immerhin haben wir es in der ersten Jahreshälfte geschafft, via Roll20 eine der Jahreszeiten von DnDs "Drachenraub" in Waterdeep durchzuspielen, während der längeren Pause um die Sommerferien ist das ganze aber wieder eingeschlafen.
     
    Höchste Zeit, die Runde mal wieder zu reaktivieren. Ich selber könnte inzwischen bei DnD auf die Spielleiterseite wechseln und das "Grabmal der Vernichtung" anbieten, vielleicht schaffen wir aber auch kleine One-Shots mit Exoten - beispielsweise würde ich zu gerne mal das Labyrinth Adventure Game ausprobieren, oder mal die Ermittlungen in Mythos Tales fortführen.
     
    Als Pegasus-Supporter habe ich aber durch den vehementen Rückzug ins digitale einen Hauch mehr an Conventions teilnehmen können - auf der ConSpiracy 3 (und auch der spiel.digital) habe ich Demos des brandneuen Talisman Adventures RPG anbieten können, auch wenn die Nachfrage eher verhalten war.
     
     
  2. Was war denn die gravierendste Auswirkung der Situation aufs Hobby?
     
    In meinem ganz persönlichen Fall kam noch hinzu, dass ich und meine Frau mit Zwillingen, die gerade erst auf die weiterführenden Schulen gekommen waren, im Frühjahr enorm viel Energie ins Homeschooling stecken mussten. So kam es häufig vor, dass ich selbst bei den wenigen Online-Rollenspieltreffen, die unsere Gruppe zusammenbekam, trotz fehlender Anfahrtszeit oftmals eine Stunde zu spät kam.
     
    Gravierende Auswirkungen sehe ich eher im weiter gefassten Hobby der Gesellschaftsspiele. Während das Rollenspiel mit DriveThruRPG ja seit geraumer Zeit digitale Vertriebswege gefunden hat, funktioniert das bei traditionellen Brettspielen leider kaum. Bewiesen hat das erst unlängst die spiel.digital: Dort sind mit der traditionellen Messe in Essen gerade kleineren Verlagen essentielle Verkaufswege weggebrochen, die nur schwer zu kompensieren sind. Ausserdem merkt man dort vehement die fehlende Haptik, denn kleine virtuelle Token auf Tabletopia über den Bildschirm zu schieben ist einfach nicht das selbe, wie einen hübschen Meeple zu versetzen. Beim redeintensiveren Rollenspiel hingegen ist dieses Problem ja kaum vorhanden.
     
     
  3. Glaubt Ihr, dass das Hobby wird irgendwann wieder „normal“ werden wird? Mit dichtem Gedränge an der Con-Rundenliste und nächtelangem Zocken mit Personen aus fünf verschiedenen Haushalten in einem schlecht belüfteten Keller?
     
    Absolut, aber ich bin noch unschlüssig, ob das bereits im Jahre 2021 der Fall sein wird. Dennoch ist es faszinierend zu beobachten, welche riesigen Sprünge die Wissenschaft bei der Erforschung von SARS-CoV-2 gemacht hat; sei es bei den Erkenntnissen über dessen Überaktivierung des Immunsystems oder die verschiedenen Wege hin zu einem Impfstoff. Die Kräfte der Natur mögen erbarmungslos sein, aber ich bin der festen Überzeugung, dass der Forschungsdrang des Menschen obsiegen wird.
     
     
  4. Habt Ihr ein geiles Hobby-Projekt für „die Zeit danach“ in Arbeit? Ein nie dagewesenes Roll20-Skript? Eine neu bemalte WH40K-Armee? Ein episches LARP Kostüm?
     
    Etliche, aber andauernde Krankheitsausfälle bei der Arbeit und eben die Hilfe bei den Hausaufgaben der eigenen Brut sorgen seit Monaten dafür, dass ich nicht die Zeit hineinstecken kann, die ich eigentlich möchte. So habe ich bereits Anfang des Jahres mein seit Ewigkeiten brachliegendes Kartenrollenspiel TriCard entschlackt und einige Designhürden überwunden. Allerdings liegt der anspruchsvollste Teil, nämlich das Formulieren eines hieb- und stichfesten Regelwerks samt Spielleiterteil seit Februar brach - Regeln zu schreiben ist eben wahrlich der schwerste Teil des ganzen Entwicklungsprozesses.
     
    Auch einige Brett-/Kartenspielideen liegen schon seit geraumer Zeit brach. Ein Prototyp zu meinem Ameisenspiel "Läusemelken" ist gebastelt und fängt ungespielt Staub, bei meinem Draft-Burgenbauer "CastleDraft" habe ich einige Wertungsoptionen abgeändert und auch hier kaum getestet. Und seit ich im August für kleines Geld Ravensburgers "Werwörter" erstanden habe, wälze ich Ideen mit dem bisher erstaunlicherweise nicht verwendeten Wortspiel "Werwürfel" als Titel.
     
    Zuletzt habe ich inzwischen mein PDF des vor einiger Zeit per Kickstarter finanzieren Cortex Prime erhalten; ein wirklich umfangreicher Regelbaukasten, aus dem man exakt die Module zusammenpickt, die für das eigene Setting Sinn machen. Irgendwann gedenke ich, das im Original doch recht klobige Earthdawn auf Cortex Prime zu konvertieren; bin zum jetzigen Zeitpunkt aber noch unschlüssig, welche der zahlreichen Module ich dafür übernehmen möchte. Denn man vergesse bei Konvertierungen nie die goldene Regel: "Convert the setting, not the rules"!
     
     
  5. Habt Ihr die Situation schon einmal im Spiel aufgenommen? Habt Ihr den lang geplanten Seuchenplot endlich ausgespielt? Oder habt Ihr den lang geplanten Seuchenplot endgültig zu den Akten gelegt? Versteht Ihr jetzt besser, was VITAS für die Welt von Shadowrun bedeutet?
     
    Ich habe im März den Karneval der Seuchen und Krankheiten ausgerufen, der dann auch noch mit dem ersten Lockdown gekrönt wurde; reicht das nicht?


Die Blog-O-Quest
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