Karneval der Rollenspielblogs: Mauern

01.11.2014
Vor fünfundzwanzig Jahren fiel die Berliner Mauer. Dieses Jubiläum halte ich für einen passenden Anlass, für den Karneval der Rollenspielblogs im Monat November das Thema "Mauern" zu moderieren. Was zunächst nur nach einem schnöden Bauwerk aus Ziegeln und Mörteln klingen mag, offenbart beim tieferen Nachdenken doch eine Fülle an Möglichkeiten, dieses Stichwort für das Rollenspiel zu interpretieren.




  • Mauern bergen Geheimnisse. Burgen und Schlösser kennen verborgene Gänge und Passagen, um Bediensteten ungesehen Zugang zu den Gemächern ihrer Herrschaft zu ermöglichen oder aber einen neugierigen Blick auf illustre Gäste zu werfen.
     
  • In der Fantasyliteratur erheben sich gigantische Schutzwälle, um Invasoren abzuhalten: So steht im Lied von Eis und Feuer die Mauer im hohen Norden zwischen den Königreichen von Westeros und den Wildlingen, wenn nicht sogar schlimmerem, während im Herr der Ringe der Morannon den Zugang nach Mordor versperrt. Im Rollenspiel Das Schwarze Auge fanden an der Ogermauer, später auch Wall des Todes genannt, die Ogerschlacht und die Dritte Dämonenschlacht statt.
     
  • Auch in der Realität gibt es zahlreiche berühmte Mauern. Die Chinesische Mauer und der Hadrianswall sollten dereinst vor den Barbaren des Nordens schützen, der australische Dingo Fence bewahrt Schafsfarmen vor Wildhunden. Die Belfast Peace Line teilt die Stadt in katholische und protestantische Viertel, die Berliner Mauer trennte die heutige Hauptstadt in westliche und östliche Besatzungszonen. Mauern können aber auch vereinen: So erinnert die Klagemauer die Gläubigen an den geschleiften Jerusalemer Tempel.
     
  • Wie Magic: The Gathering - zugegeben kein Rollenspiel - beweist, müssen Mauern und Schutzwälle nicht unbedingt nur aus Stein und Mörtel errichtet sein.
     
  • Mauern können auch im Kopf entstehen: Als Starrköpfigkeit, Vorurteil oder Intoleranz.
     
  • Beim Rollenspiel dient oft der Spielleiterschirm als Mauer zwischen Spielleiter und Spielern (Danke an Greifenklaue für diese Interpretation)
     

Wer sich an diesem Motto beteiligen möchte, kann in diesem Monat entweder im Sammelthread im Forum der Rollenspielblogs oder in der Kommentarfunktion dieses Artikels auf seinen Beitrag hinweisen. Nach Ablauf des Monats werde ich wie beim Rollenspielkarneval üblich hier auf Spiele Im Kopf eine Zusammenfassung bereitstellen.

Ich freue mich auf eure Beiträge!


Bildquellen
J.L. Gerome: Die Klagemauer, Public Domain
Martina Pilcerova: Wall of Faith, (C) Wizards of the Coast 2009

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