Präambel

08.10.2011
Spiele sind meine große Leidenschaft. So mag es sich wohl auch erklären, daß sich laut der Zählung von BoardGameGeek zu diesem Zeitpunkt meine Sammlung an Gesellschafts- und Rollenspielen auf jeweils fast 400 Einträge beläuft.
Dennoch ist es nicht das eigentliche Spielen, was diese Faszination auf mich ausübt. Meine Rollenspielrunde trifft sich derzeit etwa einmal im Monat, wobei ich zuletzt zunehmend den Posten des Spielleiters übernehme. Die Zahl meiner Brettspielpartien im Jahr kann ich an einer Hand abzählen, und am Ende einer Runde stehe ich zumeist als gut gelaunter Verlierer da.

Mit großem Eifer aber lese ich regelmäßig - gerade im Vorfeld der Spielemesse in Essen - die Webbeiträge von Spielbox und Boardgamegeek über kommende Neuheiten, verschlinge Designtagebücher oder studiere frisch veröffentlichte Regel-PDFe.
Hier finde ich das, was mich wirklich an diesem Hobby reizt: pfiffige Mechanismen, gewitzte Konzepte oder eleganten Ideen. Und oft ist der Reiz für mich um so größer, je minimalistischer die Grundlagen eines Spiels sind. Während Unmengen an Komponenten und Spielwerten mich intuitiv abschrecken, liebe ich Spiele mit einem schlanken Grundgerüst, innerhalb dessen die Komponenten dann ihre taktischen Möglichkeiten entfalten können.


Des Pudels Kern

Somit ist es wohl genau dies, was für mich die Faszination an diesem Hobby ausmacht: Unabhängig vom eigentlichen Spielerlebnis sehe ich sowohl in Gesellschafts- als auch in Rollenspielen in sich geschlossene Systeme, die dem Spieler einen mehr oder weniger engen Rahmen vorgeben, in dem er sich während des Spiels bewegen darf.
Nur weil dem einzelnen Spieler klare Grenzen gesetzt sind, was genau er im Spielverlauf darf und was nicht - sei es, daß im Schach ein Bauer niemals rückwärts zieht; oder man bei Bohnanza seine Handkarten nicht sortieren darf - entfalten sich erst strategische Überlegungen und der Spielspass.
Und auch wenn sich im Rollenspiel derart strenge Grenzen eher selten finden, so studiere ich auch hier aufmerksam, wie einzelne Systeme und Produkte mehr oder weniger aufwändig versuchen, die Interaktion der Spieler mit der Spielwelt in ihren Regeln abzubilden.


Eigene Gehversuche

Wie viele andere, die in ihrem Hobby aufgehen, versuche auch ich mich an eigenen Schöpfungen. Manche spuken nur als blosse Geistesblitze in meinem Kopf herum, zu anderen existieren grobe Notizen, und einige wenige haben es zu einem spielbaren Prototypen geschafft.
Bei diesem ganzen Getüftel  war mir bisher sogar ein kleiner Erfolg beschieden: 2008 erschien bei Pegasus Spiele mein erstes Kartenspiel Die Sterne Stehen Richtig. An einer potentiellen Erweiterung beisse ich mir allerdings seitdem die Zähne aus...


Und wozu nun ein Blog?

Dieses Blog nutze ich als Plattform, um meine Gedanken über Spieldesign niederzuschreiben; seien es bemerkenswerte Mechanismen, minimalistische Systeme nach meinem Geschmack oder schlicht Graue Theorie. Ebenso werden gewiss auch Berichte über aktuelle Begehrlichkeiten kommender Veröffentlichungen und Rezensionen neuer Anschaffungen ihren Weg hierhin finden.

Habe ich Anfangs noch gezögert, ob diese Grundlage überhaupt genug Themen für ein fortlaufendes Blog abgeben würde, so schwirren vor meinem geistigen Auge schon etliche Aspekte von mehr oder weniger aktuellen Spielen herum, die eine Abhandlung wert sein könnten - denn wie der Titel dieses Blogs schon sagt, so habe ich doch nichts als Spiele Im Kopf.

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