[WinterOPC 2019] Laubgeschichten

26.03.2020
Für die auch 2019 ausgerufenen Winter-One-Page-Contest von Greifenklaue und dem Würfelhelden habe ich letzten Endes auch geschafft, für das dritte Thema "Herbst" einen Beitrag einzureichen. Die Idee dazu kam mir erst, als die anderen beiden Beiträge schon in Arbeit waren, am Ende waren die "Laubgeschichten" wegen ihrer Schlichtheit als erste fertig.



Vom Baum zu Blättern
Meine einzige Assoziation zum Thema "Herbst" stand von Anfang an: In dieser Jahreszeit werden die Blätter welk - also musste es unbedingt etwas sein, in dem Bäume eine tragende Rolle spielen. Eine erste vage Idee war ein Spiel rund um die letzten Tage eines Baumhirten/Ents am Ende seines Lebens. Allerdings bezog sich dieser Gedanke nicht explizit genug auf die Jahreszeit Herbst, so dass er schnell wieder verworfen wurde. Wenn aber nicht der Baum selbst als Protagonist herhalten konnte, warum dann nicht weiter ins Detail gehen und die Blätter, die in ihrer welken Farbenpracht so charakteristisch für den Herbst sind, zu den Hauptfiguren machen?


Von da an ging alles sehr schnell. Die Spieler verkörpen herabgefallenes Laub, das einander erzählt, was sie im vergangenen Sommer ihres kurzen Lebens gesehen haben. Genau das ist auch, wo die einzelnen Blätter sich unterscheiden: Jedes Blatt schaut in nur eine Himmelsrichtung, und dies entweder oben am Baum in weite Ferne, oder unten auf intimere Szenen am Stamm. Für den Baum selbst fiel meine Wahl auf eine Eiche, weil diese sehr langlebig ist. Um zudem den Horizont der Geschichte etwas über den Rahmen nur eines Sommers auszuweiten, kann der Baum selbst einmal pro Sitzung selbst erzählen, was er in seiner langen Existenz zu den Ereignissen früher einmal gesehen hat. Was die Spieler zu Beginn der Geschichte selbst festlegen sollen, ist das Umland der Eiche in alle vier Himmelsrichtungen, damit auch klar ist, was jedes Blatt genau wahrnehmen kann.


Einfache Regeln
Den Mechanismus dazu konnte, horribile dictu, relativ schnell und leidenschaftslos heruntertippen. Jeder Spieler erhält 10, nein, besser 12 Würfel, und setzt diese nach eigenem Gusto, um in einer Szene dank möglicht hohem Gesamtergebnis das Ende erzählen und die nächste Szene beginnen zu dürfen. Wenn alle Würfel aufgebraucht sind, fällt dieses Blatt als Laub zu Boden und sein Beitrag zur Geschichte ist beendet. Fertig und für so ein einfaches Spiel völlig ausreichend.



Ein Fazit
Vielleicht aber auch ein wenig zu einfach - auf das Siegertreppchen der Kategorie „Herbst“ haben es die Blätter leider nicht geschafft - vielleicht sind Blätter als Protagonisten am Ende doch zu banal. Dennoch bleibt mir zum Schluss nur, wie jedes Jahr Würfelheld und Greifenklaue für einen abermals gelungenen Wettbewerb zu danken und gespannt zu sein auf die nächste Ausgabe des WinterOPC im kommenden Dezember.



Zuletzt: Der Download
Laubgeschichten - ein Erzählspiel (pdf 290 KB)


Meine anderen Beiträge zum 8. Winter-OPC
Schwarze Schafe – ein Szenario für Fate (Kategorie "Cyberrunner")
Pitzal - ein Erzählrollenspiel (Kategorie "Sport")


Bildquellen
"Golden Oak" von Stiller Beobachter via Wikimedia Commons
"April Oak" von Mike Tilley via Wikimedia Commons

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