Der Steingarten des Hum‘ton

18.06.2017
Am Rand der Brachlande im Südosten Barsaives hat sich nach einem langen Abenteurerleben der Obsidianer Hum’ton niedergelassen. Als Adept der Disziplin des Reinigers hat er sich zwei Aufgaben gewidmet: Die Schändung der Erde während der Geißel ungeschehen zu machen, und die Erinnerung an die in den Brachen zerstörten Kaers aufrecht zu erhalten.


Trümmer alter Kaers
In seiner Zeit als Abenteurer erforschte Hum’ton mit seinen Gefährten zahlreiche Kaers in den Brachlanden, die von den Schrecken grauenvoll verwüstet wurden. Dennoch sah der Obsidianer auch letzte Zeugen zarter Schönheit inmitten der unterirdischen Ruinen, die ihn ob seiner Verbundenheit zum Element Erde zutiefst beeindruckten. So begann er schließlich, aus jedem erforschten Kaer ein einzigartiges Stück mitzunehmen, das in seiner Machart und künstlerischen Wirkung die Eigentümlichkeiten des Ortes repräsentieren sollte.

In seiner neuen Bleibe am Rand der Brachlande hat Hum’ton die einzelnen Fundstücke zu einem ausgedehnten Steingarten zusammengestellt. Hier lehnen die Bruchstücke von mehreren Säulen an einer mit einem brüchigen Mosaik geschmückten Mauer, dort sind mehrere zertrümmerte Statuen im Halbkreis um ein ausgeblichenes Deckenfresko angeordnet. Für die meisten Namensgeber ergibt die sorgfältige, aber scheinbar willkürliche Anordnung der vielen Fundstücke kaum einen Sinn. Andere Obsidianer jedoch können in dem vermeintlichen Durcheinander ein größeres Muster erkennen, das erst bei längerer Betrachtung seine Bedeutung preisgibt – so wie eben auch die mysteriöse Schrift der Obsidianer, in der natürliche Elemente grob zu einem neuen Ganzen zusammengestellt werden.




Von Ruinen zu Legenden
Abenteurergruppen, die einzigartige Trümmerstücke von künstlerischem Wert zu Hum’tons Bauwerk beitragen, erhalten zusätzliche Legendenpunkte, schließlich wird ihre Tat zusammen mit der Erinnerung an das Kaer hier auf besondere Weise verewigt. Deren Höhe entspricht einem Zwanzigstel (5 Prozent) der Legendpunkte, die sie bei der Erkundung des Kaers erhalten haben, aus dem das Fundstück stammt. Hum'ton akzeptiert nur Trümmer, die aus einem Kaer in den Brachen stammen und weist Abenteurer, die ihm etwas anderes andrehen wollen, rüde zurück.

Die Abenteurergruppe kann zusätzlich zu der Gegenleistung von Hum'ton ihr Abenteuer in dem verlassenen Kaer mit der Bibliothek von Throal teilen und die im Spielerhandbuch beschriebenen zusätzlichen Legendenpunkte und Silberstücke erhalten (vgl. Spielerhandbuch S. 277 f.).




Dieser Artikel ist ein Beitrag zum Karneval der Rollenspielblogs im Juni 2017 mit dem Thema "Ruinen". Die Moderation liegt bei mir hier auf Spiele im Kopf, alle Beiträge des Monats werden zudem in diesem Thread des Forums der Rollenspielblogs aufgelistet.


Illustration
Klaus Westerhoff: "Der Steingarten des Hum'ton", Creative Commons CC BY-NC-SA 3.0

2 Kommentare:

blut_und_glas hat gesagt…

Auf den Punkt getroffen, was mich an Earthdawn von Beginn an so besonders beeindruckt hat. Von der Beschreibung, der Einbettung in die Geschichte, bis hin zur der simplen aber wirkungsmächtigen Umsetzung in den Regeln. Legendär sozusagen.

Klaus hat gesagt…

Vielen Dank, zu viel des Lobes!

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