Nach langer Abstinenz kehre ich wieder einmal zu meinem Kartenrollenspiel TriCard zurück. Obwohl ich mit den Mechanismen weiterhin zufrieden bin, halte ich inzwischen die durch die unterschiedlichen Steigerungsmöglichkeiten entstehenden Unmengen an verschiedenen Kartenvorlagen letztlich doch für zu unübersichtlich.
Do It Yourself
Hintergrund für diesen Umfang sind die drei verschiedenen Schwerpunkte, die man beim Steigern einer Karte wählen kann: Erfolgswert, Ikone 1 oder Ikone 2. Dies macht bei maximal Stufe 6 je Karte schon einmal 18 Versionen, obwohl TriCard doch eigentlich nur 36 verschiedene Karten umfasst.
Abgesehen von der schieren Anzahl ist es aber auch vom reinen Material Verschwendung: Entscheidet sich ein Spieler für eine Karte und deren Fokus, so druckt er zunächst einmal sechs Karten aus - eben alle Steigerungsversioen - und nutzt davon nur eine einzige.
Die neue Version (pdf 14MB) reduziert diesen Umfang, indem alle möglichen Symbole einer Karte bereits vorgegeben sind. Zwar muss nun jeder Spieler die tatsächlichen Werte und Ikonen selbst kenntlich machen (sprich: ausmalen), dafür ist die Anzahl verschiedener Karten aber drastisch reduziert. Zudem finden sich auf jeder Seite des pdfs neun identische Karten, was die Drucke für einen eigenen Charakter wesentlich effizienter machen sollte. Außerdem entfallen durch diesen Ansatz die furchtbar klobigen Adjektive im Kartentitel, die bisher nötig waren, um den Schwerpunkt auf Erfolgswert oder Ikone eindeutig zu machen.
Natürlich verlieren die neuen Karten im Vergleich an Übersichtlichkeit, aber die Reduktion der Kartenanzahl ist mir diesen Kompromiss wert. Und natürlich ist mir klar, das TriCard bisher lediglich eine Kopfgeburt ohne praktischen Einsatz ist, aber es geht ums Prinzip.
Neue Aufstiegsregeln
Einziger Vorteil der umfangreichen Kartenvorlagen war natürlich, dass ich so Steigerung von abwechselnd Erfolgswert und Ikone vorgeben konnte. So sollte bewusst immer abwechselnd Erfolgswert und Ikone gesteigert werden, um die Balance zwischen den beiden zu halten. Bei der neuen Fassung hatte ich zwar längere Zeit überlegt, durch ein weiteres ankreuzbares Symbol den gewünschten Fokus anzugeben, aber letztendlich wäre das doch eine zu umständliche Lösung. Somit kann ein Spieler nun frei entscheiden, welches Element einer Karte er pro Stufe steigert. Die ursprünglichen ausbalancierten Steigerung werden wahrscheinlich aber im immer noch in Arbeit befindlichen Regelhef als unverbindlicher Vorschlag auftauchen.
Nun auch illustriert
Zuletzt hat sich auch die Optik der Karten etwas verbessert. War bisher nur ein schnöder Platzhaltertext "Illustration" in der oberen Kartenhälfte zu sehen, so habe ich nun dank Wikimedia Commons und der Vielzahl dort zu findender Werke mit ausgelaufenem Urheberrecht jede Karte mit einem Bild versehen. Die Zeichnungen stammen von dem französischen Illustrator Gustave Doré, dessen sich auch Walter Moers bereits bedient hat. Zwei der Illustrationen stammen aus dessen Zyklus zur Bibel, der Rest aus Dorés Werken zu Don Quichote (pdf).
Kein Ende in Sicht: Das Regelheft
Fehlt als letztes weiterhin ein zusammenhängendes Regelheft zu TriCard abseits des Sammelsuriums an Posts auf diesem Blog. Zwar ist dieses - mit langen Schaffenspausen - schon recht fortgeschritten, dennoch tue ich mich schwer mit den Empfehlungen für den Spielleiter was Proben oder NSCs angeht. Die Regeln stehen zwar immer noch auf meiner Agenda, aber immer wieder schaffen es nun mal andere Ideen, sich vorzudrängeln...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen